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14.04.2012
Ja, die Eurokrise ist zurück. Es
ist unwahrscheinlich, dass man die Märkte mit „Rettungsschirmen“ noch
täuschen kann. Den kompletten Kollaps von Spanien und Italien (= Euro-
und Systemende) kann man vielleicht noch über direktes Monetisieren der
Staatsanleihen verhindern, dann reicht aber keine Billion Euro, sondern
man braucht 10 Billionen.
von Walter K. Eichelburg
Nachdem die Banken in Italien und Spanien
mit dem Geld aus den LTRO-Monsterdrucken der EZB im Dezember 2011 und
Februar 2012 massiv Staatsanleihen gekauft haben, sind sie jetzt mit
diesen Carry Trades unter Wasser, weil durch die steigenden Zinsen die
Kurse gesunken sind. Daher ist die Situation jetzt vermutlich noch
kritischer als im Spätherbst 2011. Damals, das kam jetzt raus, wäre der
Euro fast untergegangen, nur eine konzertierte Aktion der grossen
Zentralbanken rettete ihn.
Die Finanzwelt ist daher nicht mehr so
heil, wie es uns in einer vermutlichen PsyOp „Heile Welt“ von Februar
bis März suggeriert werden konnte. Der grösste Krisenfall ist eindeutig
Spanien mit seinen maroden Banken und Regionen im Pleitezustand (zahlen
kaum noch Rechnungen). Die Regierung Rajoy versucht mit „Einsparungen“
in letzter Sekunde den Abverkauf seiner Staatsanleihen aufzuhalten.
Ebenso kommen laufend Dementis, dass man einen Bailout durch die
Rettungsschirm EFSF nicht brauchen würde. Bei Griechenland, Irland und
Portugal war es genauso, einige Tage nach den Dementis kam heraus, dass
bereits über eine Rettung verhandelt wurde.
Vor einigen Tagen haben die
Euro-Finanzminister in einer Propagandaaktion ihren EFSF auf „Eine
Billion“ aufgestockt. Das sind reine Lügen, denn es wurden verschiedene
Zahlen zusammenaddiert und dann das Ergebnis in US-Dollar ausgewiesen.
Die Märkte glauben es nicht wie man sieht. Real möchte kein
Finanzminister mehr vor sein Parlament und Volk treten und eine weitere
Aufstockung verlangen. Ausserdem sollen marode Staaten wie Italien oder
Spanien da selbst grosse Summen bezahlen. Die sollen sich also selbst
retten?
Die Aktienkurse, besonders bei Bankaktien
(z.B. Commerzbank -22% vom Hoch dieses Jahres) gehen auch schon wieder
runter. Nur die Goldpreisdrückung funktioniert noch, diese dürfte aber
die letzten Goldreserven Europas kosten, denn laut Markt-Insidern kaufen
Käufer aus Asien alles auf, sobald der Preis etwas sinkt. Wenn diese
Goldreserven weg sind, oder die Zentralbanken nicht mehr Gold hergeben
wollen, bricht die Preisdrückung zusammen und der Goldpreis explodiert.
Dann ist das Ende des Euro sicher. Das jetzt verkaufte oder verleaste
Gold fehlt dann zum Aufbau neuer Währungen. Denn nach dem Verlust der
Ersparnisse wird die Bevölkerung neuen Fiat-Währungen nicht mehr trauen.
Man sieht es gerade in der Türkei, die
mehrere Hyperinflationen sah und wo jetzt wieder eine kommen dürfte.
Dort versucht die Zentralbank der Bevölkerung ihr Gold herauszulocken.
Der Ergebnis ist dürftig: gerade 1.3 Tonnen von geschätzten 5000 Tonnen
Gold in Privatbesitz dürften gegen verzinstes „Papiergold“ abgeliefert
worden sein. Auch die Sparquote ist dort sehr niedrig, da man den Banken
nicht traut und lieber in Gold anlegt. Das wird auch bei uns so sein,
wenn das Ersparte weg ist. Auch wurde in der Türkei nach der letzten
Hyperinflation 2001 die alte politische Klasse abgewählt.
Ja, die Eurokrise ist zurück. Es ist
unwahrscheinlich, dass man die Märkte mit „Rettungsschirmen“ noch
täuschen kann. Den kompletten Kollaps von Spanien und Italien (was das
Euro- und Systemende bedeuten würde) kann man vielleicht noch über
direktes Monetisieren der Staatsanleihen verhindern, dann reicht aber
keine Billion Euro, sondern man braucht 10 Billionen oder so. Denn
Frankreich ist auch bald dran, speziell, falls der Sozialist Hollande
neuer Präsident wird, was sehr wahrscheinlich ist. Ein
hyperinflationäres Ende des Euro ist bald wahrscheinlich. Dann braucht
man die Rettungsboote aus Gold und Silber wirklich.
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